TUI setzt auf Kreuzfahrten und Erholung bei Reisen in die Türkei

REUTERS
FRANKFURT, Deutschland
Veröffentlicht 13.02.2018 00:00
Aktualisiert 13.02.2018 11:57
DPA

Das Comeback der Urlaubsziele im östlichen Mittelmeer und die steigende Nachfrage nach Kreuzfahrten machen den Reisekonzern TUI zuversichtlich. In den wachsenden Sommerbuchungen sei eine Rückkehr der Türkei und auch Ägyptens als Reiseziele erkennbar, erklärte TUI-Chef Fritz Joussen vor Beginn der Hauptversammlung am Dienstag in Hannover. Die Türkei-Buchungen aus Deutschland seien um 50 Prozent gestiegen gegenüber dem Vorjahr, als Anschläge und politische Krisen die Erholungssuchenden verunsicherten. Auch Griechenland oder Zypern seien wieder gefragt, nachdem die Urlauber in Europa im vergangenen Jahr Spanien oder Portugal vorgezogen hatten. Für die Reiseveranstalter ist das vorteilhaft, da sie wegen der niedrigeren Kosten in der Türkei besser verdienen als in Spanien.

TUI konnte den saisonüblichen Verlust im Reisegeschäft in seinem ersten Quartal abermals dank des Gewinns aus dem stetigeren Kreuzfahrt- und Hotelgeschäft verringern. Der bereinigte operative Verlust belief sich von Oktober bis Dezember auf 25 Millionen Euro im Vergleich zu 60 Millionen Euro vor Jahresfrist. Dazu trug auch ein Sonderertrag durch den Verkauf von drei Hotels in Höhe von 38 Millionen Euro bei. Im ersten Quartal eröffnete TUI zugleich sieben neue Hotels und Ressorts, darunter Robinson Clubs auf den Malediven und in Thailand. Der Konzernumsatz kletterte um acht Prozent auf 3,5 Milliarden Euro.

Das stärkste Wachstum verzeichnete das Kreuzfahrtgeschäft: Der Erlös legte um gut ein Viertel auf 192 Millionen Euro zu, TUI verdiente dabei operativ (Ebitda) 37,5 Millionen Euro. Der Reisekonzern will seine Flotte deshalb bis 2023 auf 18 von derzeit 15 Schiffen ausbauen. Für die Gesellschaft TUI Cruises orderte das Unternehmen gerade einen neuen Ozeankreuzer: Die "Mein Schiff 7" soll mit knapp 2900 Passagierplätzen in fünf Jahren bei der Meyer Turku Werft vom Stapel rollen. "Wir sind sehr zuversichtlich, dass das ein Wachstumssektor bleibt in den nächsten fünf bis sieben Jahren", sagte Joussen.

Die Quartalsbilanz wäre noch besser ausgefallen, hätte der Ferienflieger TUI Fly nicht wegen der Pleite der Air-Berlin-Tochter Niki und dem damit wegfallenden Einsatz von sieben seiner Flugzeuge Miese gemacht. Das brockte TUI 20 Millionen Euro Abschreibungen auf Forderungen aus dem Verleihen der Flugzeuge samt Personal ein. Joussen bekräftigte das Jahresziel, den um Währungseffekte bereinigten operativen Gewinn um mindestens zehn Prozent zu steigern.

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