Schweden droht 106-Jährige mit Abschiebung - Türkei will sie aufnehmen

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 08.09.2017 00:00
Aktualisiert 08.09.2017 16:21
AP

Der 106-jährigen Afghanin Bibihal Uzbeki droht die Abschiebung aus Schweden – die Türkei habe sich für die Aufnahme der blinden Frau bereiterklärt.

Berichten zufolge erhielt die im Zuge der Flüchtlingskrise 2015 ins skandinavische Land gekommene Frau vor wenigen Tagen einen negativen Asylbescheid. Der türkischen Nachrichtenagentur Ihlas (IHA) zufolge, schaltete sich nun das türkische Außenministerium ein und erklärte sich bereit für die Aufnahme der älteren Frau. Diplomatenkreisen zufolge, warte die Türkei nun auf das Endgültige Urteil des Asylantrags, war wiederum bis zu sieben Monate dauern könne.

Uzbeki sorgte vor zwei Jahren als vermeintlich ältester Flüchtling der Welt für Aufsehen. 2015 wurden Reporter in einem kroatischen Flüchtlingslager auf sie aufmerksam. Sie erklärte damals, sie wünsche sich ihre Enkel in Schweden zu sehen. Die blinde Frau, die kaum noch gehen und sprechen kann, sei auf der Flucht aus Kunduz über den Iran, die Türkei und den Balkan die meiste Zeit von ihrem Sohn und ihrem Enkel getragen worden.

Die schwedischen Behörden entschieden nun, dass sie trotz ihres hohen Alters nach Afghanistan zurückkehren müsse. Die Lage in dem Land sei nicht gefährlich genug, und es gebe dort auch Krankenhäuser, in der Uzbeki kostenlos behandelt werden könne. Die Frau soll einen Schlaganfall erlitten haben, als sie vom ablehnenden Bescheid erfahren habe.

Einem n-tv-Bericht zufolge, befürchte Uzbekis Sohn, dass die Frau die Reise nicht überleben werde. Sie sei schon jetzt „nicht mehr ansprechbar". Immerhin versicherten die schwedischen Behörden, dass die 106-Jährige nicht abgeschoben werde, so lange das Verfahren noch laufe. Die Angehörigen hatten Beschwerde gegen den Bescheid eingelegt.

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