Türkei: Staatsanwaltschaft beantragt Festnahme von fast 300 FETÖ-Verdächtigen

DAILY SABAH MIT AFP
ISTANBUL
Veröffentlicht 22.02.2019 14:05
Aktualisiert 25.02.2019 09:45
AFP (Symbolfoto)

Die türkische Staatsanwaltschaft hat die Festnahme von knapp 300 aktiven Soldaten beantragt, die Kontakte zur verbotenen Terrororganisation von Fetullah Gülen (FETÖ) haben sollen.

Die Istanbuler Staatsanwaltschaft teilte am Freitag mit, sie habe Haftbefehle gegen 295 Soldaten wegen des Verdachts auf Kontakte mit der verbotenen Gülen-Bewegung ausgestellt. Die Terror-Sekte des Predigers Fetullah Gülen steckt nachweislich hinter dem versuchten Militärputsch im Juli 2016 zu stecken.

Gegen die Offiziere aus Heer, Marine und Luftwaffe wird wegen verdächtiger Telefonate von Festnetztelefonen oder öffentlichen Telefonkabinen ermittelt. Sie sollen auf diese Weise mit Kontaktpersonen in der Gülen-Bewegung kommuniziert haben. In den vergangenen Wochen gab es bereits dutzende Festnahmen von aktiven Soldaten wegen solcher Telefonkontakte. Wie viele der Gesuchten am Freitag festgenommen wurden, war zunächst unklar.

Auch zweieinhalb Jahre nach dem Putschversuch gibt es fast wöchentlich neue Razzien gegen mutmaßliche Gülen-Anhänger, die den türkischen Staat seit jahrzehnten zu unterwandern versuchen. Seit dem Putschversuch wurden daher rund 55.000 verdächtige Personen inhaftiert und mehr als 140.000 aus dem Staatsdienst entlassen. Erst am Dienstag wurden 324 Haftbefehle gegen mutmaßliche Gülen-Anhänger ausgestellt.

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