Verteidigungsminister Akar: Vorbereitungen für Anti-Terror-Operation in Syrien abgeschlossen

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 29.01.2019 14:21
DHA

Das türkische Militär hat die Vorbereitungen für eine neue Anti-Terror-Operation in Nordsyrien abgeschlossen, wie Verteidigungsminister Hulusi Akar am Dienstag bekanntgab.

Der Militäreinsatz wird sich demnach auf die Stadt Manbidsch und die Gebiete östlich des Euphrats konzentrieren.

„Wenn es an der Zeit ist, werden die notwendigen Maßnahmen ergriffen - sowohl in Manbidsch als auch östlich des Euphrat."

Die türkischen Streitkräfte seien nun für den geplanten Einsatz bereit. Ziel der Operation seien die terroristischen Gruppen.

Manbidsch müsse umgehend von der YPG geräumt werden, die sich in keinster Weise von der Terrororganisation PKK unterscheide. Dies müsse mit einer kompletten Entwaffnung einhergehen. Die Bevölkerung von Manbidsch bestehe zu 90 Prozent aus Arabern und müsse deshalb auch dem entsprechend verwaltet werden. „Wir erwarten, dass die Versprechen bezüglich dieser Thematik umgesetzt werden", sagte Akar und bezog sich damit auf den Manbidsch-Fahrplan, den die USA trotz wiederholten Versprechen bisher nicht umgesetzt haben.

Die Türkei begrüße zudem die Solidaritätsbekundung der kurdischen Regionalregierung nach dem Anschlag auf den türkischen Stützpunkt im Irak sowie die danach eingeleiteten Maßnahmen, so Akar.

Die türkischen Streitkräfte hatten bereits im August 2016 die Operation „Schutzschild Euphrat" durchgeführt, gefolgt von der im Januar 2018 gestarteten Operation „Olivenzweig". Ziel der Einsätze war es, die Terrororganisationen PKK/YPG und Daesh an den Grenzen zur Türkei zu beseitigen.

In den von der Türkei befreiten Gebieten in Nordsyrien ist Ankara bemüht, die vom Krieg zerstörten Städte wieder aufzubauen und die Sicherheit wiederherzustellen. An vielen Orten geht der Schulbetrieb weiter, und Geschäfte öffnen wieder ihre Ladentüren. Auch steigt die Rückkehrerquote bei den syrischen Flüchtlingen immer weiter.

Die PKK wird von der Türkei, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. Die marxistisch-leninistisch orientierte Organisation führt seit ihrer Gründung im Jahr 1978 einen bewaffneten Kampf gegen befeindete Gruppen und den türkischen Staat. Hauptziel ist eine Abspaltung von der Türkei und die Errichtung einer ideologischen Selbstverwaltung auf türkischem Hoheitsgebiet. Dafür setzt die PKK hauptsächlich terroristische Mittel ein. Ihre internationalen Ableger verfolgen ähnliche Ziele in ihren Ursprungsländern.

Als die größten Leidtragenden der PKK-Ideologie gelten neben den türkischen Staatsbediensteten insbesondere die kurdischen und örtlichen Bevölkerungsteile in der Türkei und anderen Staaten, in der die PKK und ihre internationalen Ableger aktiv sind. Bisher forderten die Terroranschläge und Ermordungen der PKK mehr als 40.000 Todesopfer. Darüber hinaus setzt die PKK auf erpresserische Methoden ein, um etwa Zwangsrekrutierungen und Enteignungen durchzuführen.

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