Erdoğan zu Sicherheitszone: Keine Geduld oder Zeit

DAILY SABAH MIT AFP
ISTANBUL
Veröffentlicht 01.09.2019 13:04
Aktualisiert 05.09.2019 11:59
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Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat im Falle von Verzögerungen beim Aufbau einer „Sicherheitszone" in Nordsyrien einen militärische Einsatz der türkischen Armee angekündigt.

Erdoğan sagte am Samstag in Istanbul, es gäbe „keine andere Wahl" als „eigene Operationspläne" umzusetzen, wenn türkische Truppen in den nächsten Wochen die von Ankara und Washington vereinbarte Zone in Nordsyrien nicht kontrollieren könnten.

„Wir haben nicht viel Zeit oder Geduld, was die Sicherheitszone angeht", sagte Erdoğan. Der Staatschef hatte in der vergangenen Woche mit US-Präsident Donald Trump vereinbart, die Kooperation in der umkämpfen Oppositionsbastion Idlib fortzusetzen, um „die Zivilisten zu schützen und neue humanitäre Krisen zu verhindern".

Außerdem sagte der Präsident, dass die Türkei nicht die Absicht habe, ihre Nato-Mitgliedschaft oder Verbündeten aufzugeben, obwohl sie bei einigen Problemen allein gelassen worden.

Die Türkei und die USA hatten sich am 7. August auf die Errichtung einer Sicherheitszone in Nordsyrien geeinigt. Dafür wurde in der Türkei bereits ein gemeinsames Einsatzzentrum errichtet. Die Pufferzone soll vom Euphrat bis zur irakischen Grenze reichen und eine Rückkehr der in der Türkei lebenden Syrer ermöglichen, die von den Angriffen des syrischen Regimes geflohen sind.

Am Samstagmorgen war eine neue Waffenruhe in der umkämpfen Idlib in Kraft getreten. Die einseitige Waffenruhe der Regimetruppen war am Freitag von Russland, dem wichtigsten Verbündeten von Machthaber Baschar al-Assad, verkündet worden. Die russische Armee forderte die Oppositionellen in der Region auf, sich ab 06.00 Uhr Ortszeit der Feuerpause der syrischen Regimetruppen anzuschließen.

Russland und die Türkei hatten bereits im September 2018 eine Waffenruhe für Idlib ausgehandelt. Mit dem Abkommen wurde eine drohende Offensive der Regimetruppen abgewendet, es wurde aber nie komplett umgesetzt. Seit Ende April geht die syrische Regime-Armee mit Unterstützung der russischen Luftwaffe wieder verstärkt gegen die Opposition in Idlib vor.

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