UN: Mehr als 30.000 Menschen aus Idlib auf der Flucht

REUTERS
BEIRUT
Veröffentlicht 11.09.2018 00:00
Aktualisiert 11.09.2018 12:45
AFP

In der Oppositionshochburg Idlib im Nordwesten Syriens sind nach UN-Angaben über 30.000 Menschen seit Beginn der in der vergangenen Woche von den Regimetruppen und deren Verbündeten gestarteten Angriffen auf der Flucht. Sie seien unterwegs zu verschiedenen Zufluchtsorten in der Provinz, teilte David Swanson vom UN-Büro zur Koordinierung von Menschenrechtsfragen am Montag mit.

Am Wochenende hatten syrische und russische Kampfjets umfangreiche Angriffe auf Oppositionsstellungen in Idlib geflogen. Die Provinz an der Grenze zur Türkei ist das letzte große zusammenhängende Gebiet der Oppositionellen. In Idlib leben knapp drei Millionen Menschen.

Am Freitag ist es der Türkei bei einem Gipfeltreffen mit Russland und Iran nicht gelungen, einen Waffenstillstand für Idlib zu vereinbaren. Russland und Iran unterstützen den syrischen Regimeherrscher Baschar al Assad, der die vorwiegend von Oppositionellen gehaltene Provinz zurückerobern will. Die Türkei unterstützt dagegen einen Teil der Oppositionellen.

Seit Freitag habe der Granaten- und Raketenbeschuss zugenommen, sagte Swanson. Betroffen seien vor allem die ländliche Region der an Idlib angrenzenden Provinz Hama und landwirtschaftliche Bereiche von Idlib. Nach seinen Angaben haben sich rund die Hälfte der Vertriebenen in Lager geflüchtet, 29 Prozent seien zu Familienangehörigen gezogen, 14 Prozent seien in inoffiziellen Lagern untergekommen.

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