Erdoğan: „Der richtige Weg Ali zu ehren, ist seine Vision zu praktizieren“

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 10.06.2016 00:00
Aktualisiert 13.06.2016 13:55
IHA

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan huldigt in seiner Hommage den legendären Box-Champion Muhammad Ali, der im Alter von 74 Jahren am vergangenen Freitag verstarb. Die muslimischen Nationen sollten sich vom Kampf Alis ein Beispiel nehmen, schrieb Erdoğan. Ein Vorbild für die muslimische Minderheit in den USA sei die Boxlegende gewesen, notierte er.

„Muhammed Ali war ein außergewöhnlicher Athlet und ein bemerkenswerter Mensch. In vielen schlaflosen Nächten in den 1970ern, war ich einer der unzähligen Menschen in der Türkei, die in den frühen Morgenstunden aufstanden, um sich die Kämpfe von 'Louisville Lip' anzusehen", schreibt Erdoğan in seiner Hommage, die in Bloomberg veröffentlicht wurde.

Erdoğan schrieb die Hommage bevor er zu den Vereinigten Staaten reiste, um Abschied von dem Weltmeister bei seiner Trauerfeier in seiner Heimatstadt Louisville zu nehmen.

„Ich werde im Namen des türkischen Volkes, Muhammad Ali seine letzte Ehre erweisen, weil seine außergewöhnliche Geschichte nicht hier enden wird. Alle Staatsoberhäupter auf der Welt können sich Alis Anliegen zum Vorbild nehmen und seine Ideale versuchen umzusetzen."

„Als ein aufrichtiger Muslim und ein Mann des Friedens wurde Ali, wie viele von uns, ungerechterweise damit konfrontiert, dass die Gewalt mit dem Islam assoziiert wurde. Was ihm wirklich wehtat, sagte er nach dem Anschlag vom 11. September: ‚Der Name des Islams ist beteiligt. Ein Muslim ist beteiligt, er verursachte diesen Ärger, säte Hass und Gewalt. Der Islam ist keine Religion von Mördern. Islam bedeutet Frieden. Ich konnte nicht einfach zu Hause sitzen und zusehen, wie die Menschen Muslime beschuldigten' Und er hatte Recht. Denn dies führte dazu, dass eine ganze Glaubensgemeinschaft mit seinen 1,7 Milliarden Gläubigen weltweit diffamiert wurden", schrieb Erdoğan.

Der Präsident notierte, dass Alis Kampf gegen die Ungerechtigkeit, die Diskriminierung und der Misshandlung galt. Er war Mitglied der amerikanischen muslimischen Minderheit. Dies zeigte den muslimischen Nationen, dass sie Maßnahmen ergreifen müssen, um sicherzustellen, dass Mitglieder der christlichen und jüdischen Gemeinden sich einbezogen fühlen.

„Seit 2002 hat die Türkei für den Wiederaufbau von heruntergekommenen Kirchen und Synagogen mehrere Millionen Dollar ausgegeben. Wir sehen sie als einen entscheidenden Teil unseres Erbes an. 2007 wurde die Kirche zum Heiligen Kreuz, eine mittelalterliche armenische Kirche auf der Insel Akdamar, wieder eröffnet. Nach den aufwendigen Restaurierungsarbeiten wurden diese wieder ins Leben gerufen. Vergangenes Jahr wurde die Große Synagoge von Edirne, eines der größten jüdischen Tempel in Europa, ebenfalls wiedereröffnet."

„Es wird viel über die athletischen Leistungen von Muhammad Ali gesprochen werden. Doch das bedeutet nicht, dass nach seinem Tod seine Ideale nicht umgesetzt werden. Die Fragen, die Ali vor Jahrzehnten schon gestellt hatte, sind heute noch relevant. Der richtige Weg Ali zu ehren, ist seine Vision von Freiheit, Gleichheit und Solidarität zu praktizieren", sagte Erdoğan.

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