Erdoğan und Merkel sprechen über Aleppo-Offensive bei Telefongespräch

DAILY SABAH MIT AGENTUREN
ISTANBUL
Veröffentlicht 30.09.2016 00:00
Aktualisiert 30.09.2016 11:42
AP

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sprachen am Donnerstag über die letzten Offensiven gegen Aleppo des Assad-Regimes und die Rolle Russlands in diesem Konflikt.

Berichten zufolge informierte Erdoğan die Bundeskanzlerin über die Operation ‚Schild des Euphrat' in Nordsyrien während ihres Telefongesprächs.

Weitere Themen des Gesprächs waren die Entwicklungen in Aleppo, die Syrienkrise und der Kampf gegen den Terror.

„Die kürzlich erfolgten Angriffe des syrischen Regimes gegen Aleppo – die von Russland unterstützt werden – hat das Leiden der Zivilisten äußerst verschlechtert", hieß es in einer Erklärung aus dem Büro von Merkel.

Russland hat eine „besondere Verantwortung, die Kämpfe in Syrien zu beenden und dem politischen Prozess (in Syrien) eine Chance zu geben", sagte Merkel zu Erdoğan.

Vor rund eineinhalb Wochen war eine Waffenruhe in Syrien gescheitert. Danach leitete das syrische Militär eine Großoffensive auf Aleppo ein, die von Russland aus der Luft unterstützt wird. Wegen der anhaltenden Angriffe haben die USA Russland mit einem Abbruch der Gespräche über eine neue Waffenruhe in Syrien gedroht.

Am Mittwoch waren die beiden größten Krankenhäuser im von den Aufständischen gehaltenen Ostteil Aleppos beschossen worden. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon äußerte daraufhin scharfe Kritik und bezeichnete die Angriffe als "Kriegsverbrechen".

Der Leiter der UN-Hilfseinsätze, Stephen O'Brien, sagte am Donnerstag vor dem UN-Sicherheitsrat, die Situation in Aleppo sei die "größte humanitäre Krise" in Syrien seit Beginn des Bürgerkriegs vor fünf Jahren.

Merkel und Erdoğan einigten sich bei ihrem Gespräch, das „die wiederholten eklatanten Verletzungen gegen das humanitäre Völkerrecht nicht akzeptabel" seien und dass ein Waffenstillstand dringender nötig sei denn je.

Die Türkei startete am 24. August die Operation ‚Schild des Euphrat', um die Daish-Terroristen von der südlichen Grenze der Türkei zu entfernen.

Ankara unterstützt die syrische Opposition, die gegen das Assad-Regime kämpft, während Russland den Regimeführer mit Luftangriffen unterstützt.

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