Außenministerium: Deutschlands Aussagen über Büyükada-Verdächtige inakzeptabel

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 20.07.2017 00:00
Aktualisiert 20.07.2017 11:45
Archivbild (AA)

Das Außenministerium kritisierte die jüngsten Erklärungen des deutschen Regierungssprechers Steffen Seibert über die Inhaftierung von sechs Verdächtigen auf der Büyükada-Insel in Istanbul und sagte, dass die Einmischung in die türkische Justiz inakzeptabel sei.

Neun Terrorverdächtige, die am 5. Juli festgenommen wurden, darunter ein deutscher und ein schwedischer Staatsangehöriger, werden nun einem Gericht in Istanbul vorgeführt.

Die Verdächtigen, darunter auch ein Vertreter von „Amnesty International", wurden während eines Treffens auf Büyükada festgenommen, einer Insel in der Nähe von Istanbul.

Berichten zufolge planten sie illegale Aktionen, um in der Türkei erneut Unruhen heraufzubeschwören, ähnlich den Gezi-Protesten im Jahr 2013.

Laut einem Bericht der türkischen Tageszeitung „Akşam", planten die Verdächtigen in einem Hotel in Büyükada bereits verschiedene Unruhen, die während dem vergangenen Protestmarsch des Chefs der „Republikanischen Volkspartei" (CHP), Kemal Kılıçdaroğlu, angestachelt werden sollten.

In einer am Donnerstag ausgestellten Erklärung sagte das Außenministerium, dass die Aussagen des deutschen Regierungssprechers ein direkter Eingriff in die türkische Justiz seien und er die Grenze damit überschreiten würde.

„Unsere Verfassung garantiert, dass keine Institution, keine Behörde, keine Abteilung und keine Person Befehle oder Anweisungen an die Justiz richten kann", sagte das Außenministerium in einer Stellungnahme.

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen