Präsident Erdoğan trifft Spitzen der deutschen Wirtschaft

REUTERS
BERLIN
Veröffentlicht 28.09.2018 00:00
Aktualisiert 28.09.2018 10:24
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Präsident Recep Tayyip Erdoğan wird im Rahmen seines Deutschland-Besuchs am Freitagnachmittag führende Vertreter der hiesigen Wirtschaft treffen.

Aus Anlass der Zusammenkunft äußerten am Donnerstag der Industrieverband BDI, der Deutsche Industrie- und Handelskammertag und der Bankenverband BdB ihre Hoffnung auf wieder engere Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden Ländern.

An dem Treffen mit Erdoğan werden nach Angaben der drei Verbände auch Repräsentanten von Firmen aus Deutschland und der Türkei teilnehmen. Die Initiative dafür sei von der türkischen Seite ausgegangen, hieß es beim DIHK. In der Türkei sind mehr als 6500 deutsche Firmen mit über 120.000 Beschäftigten tätig.

DIHK-Präsident Eric Schweitzer sagte: "Wir sind sehr daran interessiert, trotz der politischen Spannungen den Gesprächsfaden zwischen beiden Seiten wieder enger zu knüpfen." Probleme dürften nicht ausgespart werden. BdB-Hauptgeschäftsführer Andreas Krautscheid verlangte für die privaten deutschen Banken verlässliche Signale für eine "politisch unabhängige und an der Geldwertstabilität orientierte Zentralbank".

In der gemeinsamen Erklärung verwiesen die Verbände auf mehr als drei Millionen türkischstämmige Menschen in Deutschland - darunter viele Unternehmer. "Beide Länder sind somit eng miteinander verflochten". Gerade auch in politisch schwierigen Zeiten müsse der Dialog aufrechterhalten werden. Die deutschen Firmen sähen im Türkei-Geschäft grundsätzlich großes Potenzial. "Maßnahmen wie die jüngsten Dekrete zur Konvertierung von Exporterlösen in türkische Lira wirken aber leider als zusätzlicher Hemmschuh bei der Wiederherstellung von Vertrauen ausländischer Investoren."

Deutschland ist für die Türkei mit einem bilateralen Handelsvolumen von über 37 Milliarden Euro der wichtigste Handelspartner. Erdoğan hatte sich kurz vor seiner Ankunft in Berlin für einen Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen ausgesprochen. In der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" erwähnte er insbesondere Investitionen in erneuerbare Energien, bei denen Deutschland helfen könne.

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