Erdoğan beklagt in Telefonat mit Putin Bruch der Waffenruhe in Idlib

DAILY SABAH MIT AFP
ISTANBUL
Veröffentlicht 31.05.2019 13:57
Aktualisiert 31.05.2019 13:58
AFP

Angesichts der Eskalation der Gewalt in der syrischen Provinz Idlib hat Präsident Recep Tayyip Erdoğan gegenüber seinem russischen Kollegen Wladimir Putin die Einhaltung der Waffenruhe in der Oppositionshochburg angemahnt.

Die Waffenruhe müsse umgehend umgesetzt werden, um sich wieder auf die Suche nach einer politischen Lösung konzentrieren zu können, sagte Erdoğan bei einem Telefonat am Donnerstagabend, wie das türkische Präsidialamt mitteilte.

Es müsse alles getan werden, damit nicht noch weitere Zivilisten getötet würden und eine neue Fluchtwelle einsetze, sagte Erdoğan demnach weiter. Putin und Erdoğan hatten im September im südrussischen Sotschi eine Waffenruhe für Idlib sowie die Schaffung einer Pufferzone um die Region vereinbart.

Seit Ende April gehen syrische Regiemetruppen und ihre russischen Verbündeten aber wieder verstärkt gegen die Opposition vor.

Der syrische Machthaber Baschar al-Assad begründet die Offensive mit dem Kampf gegen die Miliz Hajat Tahrir al-Scham (HTS) und nimmt dafür unzählige zivile Opfer in Kauf.

Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden seit Ende April mehr als 280 Zivilisten bei Artillerie- und Luftangriffen in der Provinz getötet. Auch am Donnerstag starben dort demnach mindestens sieben Zivilisten, darunter fünf in der Stadt Maaret al-Numan. Die Intensität der Angriffe habe aber etwas nachgelassen, erklärte die oppositionsnahe Organisation, die ihre Informationen von Aktivisten vor Ort bezieht.

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