Muslimische Pilgerfahrt „Hadsch“ hat begonnen

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 31.08.2017 00:00
Aktualisiert 31.08.2017 11:28
|Der Arafat-Berg ist eine Ebene rund 20 km südöstlich von Mekka, in der das zentrale Ritual der islamischen Pilgerfahrt „Haddsch“ stattfindet. (EPA)

Rund zwei Millionen Muslime haben in der saudischen Stadt Mekka mit der Pilgerfahrt „Hadsch" begonnen.

Am ersten Tag begaben sich die Pilger am Mittwoch gemäß Hadsch-Ritual zu dem Ort Mina östlich von Mekka, wo sie die erste Nacht in Zelten verbringen wollten. Etwa 100.000 Sicherheitskräfte sollen für einen störungsfreien Verlauf sorgen.

Zu schaffen machen den Gläubigen auch Temperaturen bis zu 40 Grad. Riesige Wassersprinkler sollen ihnen Abkühlung verschaffen. Ein Zug verbindet die wichtigsten Orte der Wallfahrt.

Beim Hadsch handelt es sich um eine mehrtägige Wallfahrt nach Mekka, wo der Prophet Mohammed geboren wurde. Die Reise ist eine der religiösen Pflichten, die jeder Muslim mindestens einmal im Leben erfüllt haben sollte – sofern er gesundheitlich und finanziell dazu in der Lage ist.

Der Hadsch beginnt im letzten Monat des islamischen Kalenders, dem Pilgermonat Dhu l-Hidscha. Zum Höhepunkt des Hadsch findet das Opferfest Eid al-Adha statt.

Das Opferfest erinnert Muslime auf der ganzen Welt daran, Gott zu vertrauen. Für Pilger in Mekka ist das Fest außerdem ein Teil des „Hadsch". Im Gott-Vertrauen ist der Prophet Abraham, vielen Muslimen, Juden und Christen, ein großes Vorbild. Allen drei Religionen ist überliefert worden, dass Abraham aus Liebe und Vertrauen zu Gott bereit war, sein Sohn zu opfern. Gott erlöste ihn jedoch und hielt ihn im letzten Moment von der Tat ab. Abraham opferte stattdessen ein Tier.

In Erinnerung an diese Überlieferung und als Teil des Islams, opfern wohlhabende Muslime jährlich zum Opferfest ein Tier, darunter Ziegen, Schafe, Kühe oder Kamele. Dieses Jahr fallen die Festtage auf den Zeitraum zwischen dem 1. und 4. September. Das Fleisch wird in drei dritteln aufgeteilt: Ein Drittel isst die Familie, ein Drittel bekommt die Verwandtschaft und ein Drittel erhalten bedürftige Menschen.

Aus dem kleinen Nachbarland Katar kommen dieses Jahr kaum Pilger nach Mekka. Saudi-Arabien hatte im Juni maßgeblich die Blockade des Emirats betrieben, dem es enge Kontakte zum regionalen Rivalen Iran und zu Terrororganisationen unterstellt. Die Behörden in Mekka sind auch auf den Ausbruch der Cholera unter den Pilgern eingestellt, die derzeit im benachbarten Bürgerkriegsland Jemen grassiert. Anders als im Vorjahr werden in diesem Jahr wieder Pilger aus dem Iran teilnehmen, der die Hadsch 2016 im Streit mit der saudi-arabischen Regierung boykottiert hatte.

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen