Türkei protestiert gegen tschechische Resolution zu den Ereignissen von 1915

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 29.04.2017 00:00
Aktualisiert 29.04.2017 14:01
IHA

Die Türkei hat am Donnerstag eine Resolution, die vom Unterhaus des tschechischen Parlaments zu den Ereignissen von 1915 verabschiedet wurde, verurteilt.

„Wir verurteilen und lehnen den Beschluss der Abgeordnetenkammer des Parlaments der Tschechischen Republik, der am 25. April getroffen wurden, entschieden ab", teilte das Außenministerium in einer schriftlichen Erklärung auf seiner Website mit.

„Wir sind auch enttäuscht über den Brief von Präsident [Milos] Zemans, den er am 24. April 2017 an die armenische Diaspora übergab und worin ernste Inkonsistenzen zu den Ereignissen von 1915 ersichtlich sind", hieß es außerdem in der Erklärung.

Der tschechische Präsident Zeman, habe in seinem Brief zudem die Aussage getätigt, dass die Geschichte nicht von Politikern interpretiert werden sollte, sondern von Historikern, auf Grundlage von wissenschaftlichen Analysen.

„Der Präsident widerspricht sich in seinem Brief, da er politische Einschätzungen in Bezug auf die Ereignisse von 1915 tätigt", so das Außenministerium.

„Unsere Reaktion auf diese politischen Handlungen, die den historischen Tatsachen und den Grundgesetzen offensichtlich widersprechen, wurden dem tschechischen Botschafter in Ankara vermittelt", so die Erklärung.

Die beschlossene Resolution beschuldigt das osmanische Reich „systematischen Völkermord" gegen die Armenier sowie andere christliche Minderheiten durchgeführt zu haben.

Die Türkei lehnt die Beschuldigungen eines angeblichen „Völkermordes" an den Armeniern ab, erkennt aber an, dass es während der Ereignisse im Ersten Weltkrieg, auf beiden Seiten zu tragischen Ereignissen gekommen ist.

Präsident Erdoğan hatte erst vor kurzem sein Mitgefühl geäußert und die Armenier als wichtigen Teil der türkischen Gesellschaft bezeichnet.

Ankara beschreibt die Ereignisse von 1915 als Tragödie, die beide Seiten betraf.

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