Türkei kauft russisches S-400 Raketenabwehrsystem

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 12.09.2017 00:00
Aktualisiert 13.09.2017 12:13
Türkei kauft russisches S-400 Raketenabwehrsystem

Die Türkei hat sich mit Russland auf den Kauf eines russischen Raketenabwehrsystems geeinigt. Ein entsprechender Vertrag über den Erwerb des russischen S-400-Raketenabwehrsystems sei unterzeichnet worden, sagte Präsident Recep Tayyip Erdoğan laut türkischen Medienberichten vom Dienstag. Es ist der erste größere Rüstungskauf der Türkei von Russland.

Der langjährige Wunsch der Türkei, ein Langstrecken-Raketenabwehrsystem zu erwerben, steht seit 2013 auf der Agenda. Grund dafür ist die Wahl der türkischen Verteidigungsindustrie (SSM). Sie entschied sich im September 2013 für die Beschaffung des FD-2000 (HQ-9) Langstrecken-Raketenabwehrsystems von der „China Präzisionsmaschinen Import-Export Kooperation" (CPMIEC).

Obwohl das chinesische Unternehmen im Vergleich zu seinen Konkurrenten im Hinblick auf die Preisgestaltung und den Technologietransfer das beste Angebot gab, hob die Türkei die Entscheidung aufgrund der Bedenken seitens der NATO im November 2015 wieder auf.

Allerdings sagte der türkische Präsidentensprecher Ibrahim Kalın am 22. Februar, dass er nicht davon ausgehe, dass eine Entscheidung zum Erwerb russischer Raketensysteme, Kontroversen mit der NATO verursachen würde und fügte hinzu: „In diesem Bereich achten wir auf drei Kriterien: Preis, Technologietransfer und Lieferzeit. Als souveräner Staat können wir mit jedem Land zusammenarbeiten, das diese Anforderungen erfüllt."

Er fügte hinzu, dass es mehrere NATO-Länder gibt, die bereits Systeme aus Nicht-NATO-Staaten nutzen.

Als NATO-Mitglied setzt Griechenland seit 2007 russische S-300-Raketen auf der Insel Kreta ein. Der Deal wäre der größte seiner Art zwischen der Türkei und Russland.

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