Erdoğan: Nehmen notfalls Umsetzung von Sicherheitszone selbst in die Hand

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 25.01.2019 00:00
Aktualisiert 25.01.2019 17:30
AA

Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat am Freitag angekündigt, dass die Sicherheitszone in Nordsyrien innerhalb weniger Monate errichtet sein werde.

In einer Rede in der östlichen Provinz Erzurum wies Erdoğan auf das 1998 zwischen Ankara und Damaskus unterzeichnete Adana-Abkommen hin. Die Türkei habe demnach die Berechtigung, bei einer Bedrohung syrisches Territorium zu betreten.

In dem Vertrag geht es um eine Kooperation im Anti-Terror-Kampf, insbesondere zum Schutz der türkischen Grenzen gegen die PKK.

Die internationale Koalition habe es versäumt, die Sicherheit im Norden Syriens zu gewährleisten. Die geplante Zone müsse die Türkei vor Terroristen schützen, und nicht umgekehrt, „die Terroristen neben der Grenze". Die Sicherheitszone werde in einigen Monaten in die Tat umgesetzt, so Erdoğan. „Ansonsten werden wir diese Sicherheits- oder Pufferzone auf jeden Fall selbst bilden. Unsere einzige Erwartung von unseren Verbündeten ist, dass sie die Bemühungen der Türkei logistisch unterstützen", fügte er hinzu.

Seit 2012 drängt die Türkei auf eine 30 bis 40 Kilometer große Sicherheitszone zwischen den nordsyrischen Städten Dscharabulus und al-Rai. Erst kürzlich sprachen sich die USA und Russland ebenfalls dafür aus.

Die Bedrohung durch die Volksverteidigungseinheiten (YPG), einem syrischen Ableger der Terrororganisation PKK, bildet ein Kernthema der türkischen Sicherheitspolitik.

Die PKK wird von der Türkei, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. Die marxistisch-leninistisch orientierte Organisation führt seit ihrer Gründung im Jahr 1978 einen bewaffneten Kampf gegen befeindete Gruppen und den türkischen Staat. Hauptziel ist eine Abspaltung von der Türkei und die Errichtung einer ideologischen Selbstverwaltung auf türkischem Hoheitsgebiet. Dafür setzt die PKK hauptsächlich terroristische Mittel ein. Ihre internationalen Ableger verfolgen ähnliche Ziele in ihren Ursprungsländern.

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen